Rot-blaue-Stuhl, Miniatur
Bild: Kunstforum Band 23, 1977, Titel: Tendenzen der Zwanziger Jahre, S. 42

Wie bereits beschrieben, besteht der sogenannte „Rot-blaue Stuhl“ aus einer Reihe von Leisten mit quadratischem Querschnitt, die sich in vertikaler und horizontaler Richtung kreuzen, wechselseitig aufeinander einwirken, zu einer tragenden Konstruktion. Zwei kaum befestigte Flächen, die sich nicht berühren, übernehmen die Funktion von Sitz und Rückenlehne.

Über den Rot-blauen Stuhl“ schrieb Rietveld: „Mit diesem Stuhl wurde ein Versuch unternommen, jedem Teil eine absolut einfache Form zu geben, elementar zu seinem Verhältnis zu Funktion und Material…Die verschieden Teile müssen derart zusammenpassen, daß keiner vorherrscht oder sich unterordnet. So verteilt sich das Gesamte frei und klar im Raum, die Form entspringt unmittelbar dem Material und beherrscht es.“

Mit der Einbeziehung der Farbe interpretiert Rietveld die neoplastische Theorie der Malerei, die Mondrian klar vorweggenommen hatte. Mit diesem Stuhl schafft Rietveld eine abstrakte, vollkommen neoplastische Komposition, die völlig mit dem übereinstimmt, was die Maler des De Stijls suchten. Erst ein Jahr vor seinem Ableben, äußert sich Rietveld über seinen Stuhl und seine stets auszeichnende Einfachheit und befreite ihn von der metaphysischen Aura.

Literatur: Baroni, D.: Ursprung des modernen Möbels - das Werk Rietvelds, Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart, 1979

 

Rot-blaue-Stuhl, Miniaturstuhl von Gerrit Rietveld, auch bei Vitra erhältlich

Vitra Design Miniatur :

Rot-blaue-Stuhl,

H:144 mm B:110 T:139 mm


Die weiße Version des Miniaturstuhls, in Rietvelds Design

Miniatur: Easy Chair in weiss

H:148 B:110 T:142 mm

 

 


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